Der Jahreskalender der Natur
Da sich die Entwicklung der Bienenvölker nicht nach dem Kalenderjahr richtet, sondern nach dem phänologischen Jahrezyklus, also den Terminen, die sich an bestimmten „Gartenereignissen“ festmachen lassen, möchte ich die wichtigsten Indikatoren der 10 phänologischen Jahreszeiten kurz beschreiben.
Vorfrühling - Die ersten Fühlingsboten kommen
Haselnüsse und Schneeglöckchen sind die ersten Vorboten, die anzeigen, dass der Winter ein Ende hat!
Zeitraum: Ende Februar bis Ende März
→ Die Bienen machen bei Temperaturen über 8-10°C Ihren Reinigungsflug und die Bienenkönigin legt die ersten Eier.
Erstfrühling: Beginn der Blütenzeit im Garten
Mit dem Erscheinen der leuchtend gelben Blüten der Forsythie geht die Saison los. Bei Rosskastanie, Stachelbeere und Birke entfalten sich die ersten hellgrünen Blätter, Tulpen und Narzissen stehen in voller Blüte. Der wichtigste Anzeiger für die Imker ist die Kirschblüte.
Zeitraum: Ende März bis Ende April
→ Die Bienenvölker beginnen mit der Brutpflege und sammeln dafür fließig Pollen und Nektar.
Frühsommer: Der Blütenduft erfüllt den Garten
Jetzt erscheinen am Schwarzen Holunder die großen wundervoll duftenden Blüten und Pfingstrosen entfalten ihre üppigen Blütenköpfe.
Zeitraum: Ende Mai bis Anfang Juni
→ Für die Imker die besondere Zeit der Völkervermehrung. Die ersten Bienenschwärme lassen sich in den Gärten nieder, daher ist es wichtig nun Ableger zu bilden, um seine Bienen nicht zu verlieren.
Hochsommer: Die Pflücksaison beginnt
Sobald die Linden ihre nach Honig duftenden Blüten öffnen, hat der Hochsommer begonnen. Die Kinder freuen sich über die ersten reifen Johannisbeeren im Garten und der Duft von Lavendel sorgt für ein stetes Wohlbefinden.
Zeitraum: Ende Juni bis Ende Juli
→ Viele Imker können bei guter Tracht ein zweites Mal Honig ernten. Die Vorbereitungen auf den Winter laufen mit der Fütterung der Völker an und die Bekämpfung gegen die Varroamilbe beginnt.
Spätsommer: Ausklang der heißen Jahreszeit
Die letzte Phase des Sommers kündigt sich mit dem blühen der Heide an. Im Obstgarten genießen wir nun die ersten Äpfel.
Zeitraum: August
→ Für Imker die Zeit der Honigvermarktung. Die Arbeit an den Bienenvölkern wird weniger, es kehrt Ruhe ein und die Völker werden wieder kleiner.
Frühherbst: Das "Summen" verabschiedet sich
Der Schwarze Holunder steht nun in voller Fruchtreife, ebenso die Zwetschgen und Birnen. Auch die Haselnüsse fallen bereits auf die Erde.
Zeitraum: Ende August/Anfang September bis Mitte September
→ Die Bienen ziehen sich vermehrt zurück in die Beuten. Für die Imkerei bleibt die nötige Zeit sich auf das Weihnachtsgeschäft vorzubereiten.
Vollherbst: Es rieselt Blätter
Die Herbstfärbung des Laubs der Bäume beginnt. Es reifen Eicheln, Kastanien, Walnüsse, Quitten und späte Äpfel.
Zeitraum: ca. Mitte September bis Ende Oktober
→ Die Einfütterung der Völker ist nun abgeschlossen, schwächere Völker werden mit starken vereint.
Spätherbst: Arbeiten im Garten sind beendet
Die Eiche färbt ihr Laub, so ziemlich alle anderen Bäume und Sträucher haben ihr Laub bereits abgeworfen.
Zeitraum: ca. Mitte Oktober bis Ende November/Anfang Dezember
→ Die Völker sind eingeengt, die letzte Behandlung gegen die Varroamilbe wird durchgeführt, so dass dann die Winterruhe beginnen kann. Die Bienen verlassen bei kalten Temperaturen den Stock nicht mehr.
Winter: Ruhe kehrt ein
Die letzten Bäume verlieren nun auch ihr Laub, in der Natur herrscht weitgehend Winter und damit Vegetationsruhe.
Zeitraum: Ende November bis Ende Februar
→ Die ersten Vorbereitungen für die Auswinterung der Bienen beginnt mit dem Überprüfen der Materialien für die kommende Bienensaison. Und somit schließt sich der Jahreskreis.
Mitmachen lohnt sich
Seit dem 1. April 2019 ist die Registrierung eröffnet - bis 31. Juli 2019 können auch Sie aktiv teilnehmen. Die Initiative "Deutschland summt!" ruft zum dritten Mal den bundesweiten Pflanzenwettbewerb: "Wir tun was für Bienen!" aus. In sechs unterschiedlichen...
Was können Sie für Bienen tun?
Sie kennen es sicherlich: Die Steinwüsten in den Vordergärten, kein Leben, Tristesse, aber dafür wenig Aufwand für den Besitzer. So bitte nicht! Ganz ehrlich lieber ein blühender, natürlicher Garten, der die Jahreszeiten zeigt und Insekten anlockt. Eine Bekannte hat...
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Da es sich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis herumgesprochen hat, dass ich eine Imkerei betreibe, bekam ich im letzten Sommer oft zu hören: „Die Bienen haben uns nicht in Ruhe gelassen als wir im Garten saßen. Immer haben sie sich direkt aufs Essen gestürzt.“...